Nord-Süd-Querung der Altstadt für den Radverkehr

Pressemitteilung

ADFC fordert attraktive Gesamtlösung statt punktuellen Schnellschusses

Eine Verbesserung der Altstadtquerung für den Radverkehr in Nord-Süd-Richtung ist seit Jahren in der Diskussion. Seit Sommer 2012 liegt ein Entwurf des Planungsreferats vor, der sich derzeit im Anhörungs- und Beteiligungsverfahren befindet. Dieser politische Entscheidungsprozess steht kurz vor seinem Abschluss. Ohne erkennbaren Zusammenhang damit wird auf Veranlassung des Oberbürgermeisters gerade aktuell an der Kreuzung der Residenzstraße mit der Perusastraße ein kurzes Stückchen Radweg in einen für Radfahrer freigegebenen Fußgängerbereich umgestaltet. Dieter Reiter erhofft sich davon, dass Radfahrer dann verstärkt um diese Insel herumfahren und Richtung Viktualienmarkt mehr der Wegweisung über die Alternativroute Hofgraben-/Sparkassenstraße folgen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München kritisiert diese Maßnahme als Aktionismus und Schnellschuss. Richtig ist, dass an dieser Stelle seit Jahren für Fußgänger kein Platz war und diese deshalb einfach auf dem Radweg liefen. Ursache dafür ist die Freischankfläche auf dem Gehweg, die bis unmittelbar an den bisherigen Radweg heranreichte. Logische Konsequenz aus Sicht des ADFC wäre deshalb eine deutliche Verkleinerung oder gar vollständige Rücknahme dieser Sondernutzungsgenehmigung gewesen, um so die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Stattdessen wird einseitig beim Radverkehr angesetzt. „Wir befürchten, dass das Konfliktpotential an dieser Stelle nicht wirklich geringer werden wird“, erklärt dazu Martin Glas, stellvertretender Vorsitzender des ADFC München. „Denn der Weg ist ja nicht dadurch breiter geworden, dass Radler sich dem Fußverkehr hier jetzt unterzuordnen müssen.“ Der Hoffnung des Oberbürgermeisters, dass jetzt mehr Radler über die Sparkassenstraße fahren würden, kann sich der ADFC nicht anschließen. Dazu Glas: „Diese Wegführung Richtung Viktualienmarkt ist derzeit für Radler nicht sonderlich attraktiv. In der Sparkassenstraße zum Beispiel blockieren immer wieder Autos ein Vorwärtskommen und auch die Querung des Tals ist sehr schwierig.“ Zwar setzt sich der ADFC schön länger für eine solche Bypass-Route für den Fahrraddurchgangsverkehr ein, die am Marienplatz vorbeiführt. Diese muss aber intuitiv erfassbar sein und dem Radverkehr ein zügiges Vorwärtskommen erlauben. Der Marienplatz als Ziel muss darüber hinaus per Rad weiter erreichbar bleiben. Martin Glas: „Viel wichtiger als ein punktueller Schnellschuss wäre endlich der Beschluss einer attraktiven Nord-Süd-Querung der Altstadt für den Radverkehr und ihre zügige Realisierung.“


 

Hintergrundinfos

Unterlagen zum aktuellen Planungsstand im RathausInformationsSystem RIS:

http://www.ris-muenchen.de/RII2/RII/ris_vorlagen_dokumente.jsp?risid=1702830

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