ADFC München fordert Beibehaltung der Pop-up-Radwege

Pressemitteilung

Presseberichten und einem Facebook-Post der Stadtratsfraktion SPD/Volt München zufolge sollen die Pop-up-Bike-Lanes zum 31. Oktober wieder zurückgebaut werden. Erst danach soll anhand der Evaluation beschlossen werden, welche Radwege dauerhaft umgesetzt werden können. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München fordert dringend, den Verkehrsversuch zu verlängern, bis die Auswertung final vorliegt und dauerhafte Lösungen eingerichtet werden können.

 

München, 21.10.2020 – Die Pop-up-Bike-Lanes waren von der Stadt errichtet worden, da auf den ausgewählten Straßen eine konkrete Gefährdung der Sicherheit der Radfahrenden vorlag und während der Corona-Pandemie der Radverkehr um rund 20 Prozent zunahm. Da die Gefahren auch nach dem 31. Oktober weiterhin bestehen, geht der Abbau der Pop-up-Radwege aus Sicht des ADFC München allein auf Kosten der Sicherheit der Radfahrer:innen. Der ADFC fordert daher, die Pop-up-Radwege beizubehalten, bis die Ergebnisse des Verkehrsversuchs vorliegen und entsprechende dauerhafte Lösungen installiert werden können.

Andreas Schön (geb. Groh), 1. Vorsitzender ADFC München, erklärt: „Oberbürgermeister Reiter und die SPD betreiben hier ein unverantwortliches Spiel mit dem Leben der Radfahrenden. Es wäre äußerst fahrlässig, die Pop-up-Radwege nach der Testphase ohne weitere Maßnahmen einfach abzubauen. Die Gefahr für die Radfahrenden durch den Autoverkehr verschwindet ja jetzt nicht plötzlich. Im Gegenteil: Schlechte Sicht oder Glätte durch Eis und Schnee erhöhen das Risiko für die Radfahrenden noch. Zudem sind coronabedingt derzeit nicht nur die Hartgesottenen auf dem Rad unterwegs, sondern auch viele nicht so versierte Menschen.
Wenn es die Stadt mit der Vision Zero ernst meint, darf sie das Risiko nicht einfach ausblenden. Wer übernimmt die politische Verantwortung, wenn nach dem Abbau der Pop-up-Radwege ein schwerer Unfall passiert? Fraglich ist auch, wie die Stadt den Rückbau der temporären Radwege den 160.000 Menschen erklären will, die den Radentscheid unterschrieben haben. Die wesentlichen und extrem positiven Ergebnisse des Verkehrsversuchs liegen doch längst vor, wenn wohl auch noch nicht in der finalen Fassung. Auch unsere Beobachtungen und die vielen Rückmeldungen an uns und zeigen, dass die Pop-up-Radwege sehr gut angenommen werden und der Radverkehr dort deutlich gestiegen ist.“

Bei den Strecken auf der Rosenheimer Straße, Zweibrückenstraße, Elisenstraße, Gabelsbergerstraße und Theresienstraße handelt es sich um mehrspurige Hauptstraßen, die häufig mit zu hohem Tempo befahren werden und entweder über gar keine oder viel zu schmale Radwege verfügen. Daher müssen diese Pop-up-Radwege nun zeitnah in dauerhafte Lösungen umgewandelt werden. Wenn nötig, auch erstmal als Übergangslösung bis zur baulichen Umsetzung der Forderungen des Radentscheids.

Hintergrund:
Facebook-Post der Stadtratsfraktion SPD/Volt München
https://www.facebook.com/Stadtrat.Muenchen/posts/4764259406947539

Presseberichte
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/pop-up-radlwege-in-muenchen-aktion-endet-zum-31-oktober-art-677669
https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-pop-up-bike-lanes-endet-kurzzeit-radwege-verschwinden-wieder-zr-90074536.html

Bildmaterial finden Sie im Anhang, Bildquelle: ADFC.
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Martina Tollkühn
Referentin Kommunikation & Marketing
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Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, davon mehr als 30.000 in Bayern und über 8000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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