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Realsatire: Alternativroute Lothringerstraße

Rosenheimer Straße Bildergalerie

Testbefahrung und Untersuchung der Alternativroute über Lothringerstraße, Weißenburgerstraße u. Weißenburger Platz zur Umgehung der Rosenheimer Straße in Süd-Nord-Richtung.

Karte mit eingezeichneter Strecke der Befahrung. Kartenausschnitt von www.openstreetmap.de
Heute soll die von einer Stadtratsmehrheit befürwortete Alternative zur Rosenheimer Straße stadteinwärts über die Lothringer Straße getestet werden. Daher wähle ich hier die außerordentlich breite rechte Radspur. Vorsicht an der Bushaltestelle! Experten fahren hier natürlich direkt geradeaus auf die Rechtsabbiegerspur, um sich nach dem Rechtsabbiegen sofort für das anschließende Linksabbiegen einordnen zu können.
Um den ggf. querenden Radverkehr und Fußgänger nicht zu gefährden, warte ich hier ordnungsgemäß an der roten Ampel.
Aufgrund der zeitgleich abbiegenden Kfz ist hier ein Wechsel auf die Fahrbahn nicht mehr möglich. Ich bleibe daher auf dem Radweg, es soll ja auch sicherer sein!
Ein Blick über die Straße zeigt, dass ich ein Stück zu weit gefahren bin. Das macht aber nichts, schließlich ist Radfahren gesund! Da der Bordstein des direkt gegenüberliegenden Radwegs nicht abgesenkt ist, muss ich die 5-spurige Straße schräg überqueren. Die durchgezogenen Linien der Busspur ignoriere ich dabei geflissentlich. Eine Ampel brauche ich dafür natürlich nicht, zumal diese den Stop&Go-Rhythmus des Kraftverkehrs durcheinanderbringen könnte.
Auf der anderen Seite angekommen, fühlen ich mich auch gleich viel wohler, da ich mich nun in einer Spielstraße befinde. Das passt auch viel besser zum Ansehen meines Verkehrsmittels. Mit Schrittgeschwindigkeit geht es also weiter.
Für entgegenkommende Kraftfahrzeuge fahre ich natürlich sofort rechts ran und halte an. Bei Schrittgeschwindigkeit ist dies schließlich kein Problem für mich. Aufgrund des vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes von mindestens 1,50m auch im Begegnungsverkehr wäre es sonst unmöglich ordnungsgemäß aneinander vorbei zu kommen. Den Kinderanhänger haben ich glücklicherweise zu Hause gelassen.
Doch halt, Einbahnstraße! Einfahrt verboten! Um die komplette Schönheit der Lothringer Straße doch noch auskosten zu können, beschließe ich mein Rad auf dem Fußweg zu schieben. Denn: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt!
Es ist auch wirklich eng auf der Fahrbahn. Bei Tempo 30 erklärt das natürlich die Einbahn-Regelung.
Am Ende der Lothringer Straße treffen ich auf den Weißenburger Platz. Hier muss ich mich entscheiden, in welche Richtung ich weiterfahren will.
Ich werde nun versuchen den Weißenburger Platz im Uhrzeigersinn zu umrunden.
An der Kreuzung zur Rosenheimer Straße muss ich zunächst an der Ampel warten. Ein kleines Zusatzschild verkündet, dass ich hier in alle Richtungen fahren könnte. So ich denn fahren dürfte, die Ampel ist leider über eine Minute rot.
Nachdem ich geduldig die rote Ampel abgewartet habe, stelle ich fest, dass es hier an der Rosenheimer Straße trotz sehr hohem Verkehrsaufkommens keinen Radweg gibt. Ich erinnere mich, dass dies der Grund war, warum ich die Lothringer Straße gewählt habe.
Links vorbei geht nicht aufgrund einer verdeckten Mauer. Rechts herum erreiche ich mein Ziel, den Rosenheimer Platz. Fazit: Die Alternativroute über Lothringer Straße, Weißenburger Platz und Weißenburger Straße hat mir gut gefallen. Sehr ereignisreich! Einfacher wäre es allerdings ohne Fahrrad gewesen. Das hätte mir das ständige Ausweichen, Schieben, Bordstein rauf und runter erspart.

Schluss mit lustig!

OK, jetzt ist Schluss mit lustig!

Das Fahrrad ist ein ernst zu nehmendes Verkehrsmittel. Für die Stadt ist es sogar viel besser geeignet als das Auto, denn es ist extrem platzsparend, macht keinen Lärm und stinkt nicht!

Für den ADFC ist klar:

Radfahrer gehören nicht auf eine Alternativroute, sondern auf die direkte Verbindung. In diesem Fall die Rosenheimer Straße. Dort müssen sie sicher fahren können!

Dazu muss dort endlich ein Radstreifen abmarkiert werden, so wie es die Stadtverwaltung (KVR), der komplette Bezirksausschuss Au - Haidhausen, renommierte Verkehrsexperten und die Stadtratsfraktionen der Grünen und der Linken befürworten. Leider wurde nun -- nach über vier Jahren Diskussion -- der ausgearbeitete Vorschlag der Stadtverwaltung im Bauausschuss durch SPD, CSU und FDP abgelehnt. Um obige Alternativroute zu prüfen...

Es kann nicht sein, dass hier erneut die Sicherheit der Radler dem schnellen Vorankommen des Kraftverkehrs geopfert wird. Zumal die Berechnungen zeigen, dass die Leistungsfähigkeit auch mit Radstreifen erhalten bliebe.

Wir brauchen jetzt Ihre Hilfe

Unterschreiben Sie bitte die Onlinepetition "Jetzt Radfahrstreifen in der Rosenheimer Straße: Sicheres Radeln braucht Platz!", die der ADFC in einer gemeinsamen Presseerklärung zusammen mit der Umweltschutzorganisation Green City, dem Bund Naturschutz (BN), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Fachverband Fußverkehr (FUSS e.V.) gestartet hat.

Wir brauchen jetzt Ihre Stimme, damit SPD, CSU und FDP im Münchner Stadtrat endlich dem Radstreifen in der Rosenheimer Straße zustimmen und das Radfahren dort sicherer wird. Vielen Dank!

Update: Petition mit über 3000 Stimmen erfolgreich abgeschlossen! Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

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