Brücke am Giesinger Berg
Einen Idealweg für Fußgänger und Radfahrer stellt das begrünte und vom motorisierten Verkehr wenig frequentierte östliche Isar-Hochufer dar. Am Giesinger Berg jedoch ist die einzige ernsthafte Unterbrechung der sonst hervorragenden Fuß- und Radverkehrsverbindung zwischen der südlichen Stadtgrenze und dem Gasteig zu beklagen. Bei der Heilig-Kreuz-Kirche steht man an einem Abgrund, obwohl das rettende Ufer - jenseits der Straßenschlucht am Giesinger Berg - zum Greifen nahe ist. An diesem in die Hangkante eingeschnittenen Knotenpunkt kreuzen sich insgesamt 14 Straßenspuren.
Die derzeit offizielle Wegeführung zur Überwindung dieses Brennpunkts für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer ähnelt einem Schildbürgerstreich: Sie führt über unzählige Treppen mit einen Niveauunterschied von 2 x 12 Metern, ist alles andere als barrierefrei und eine Zumutung für Senioren, zumal mit Rollator, Familien mit Kinderwagen und Radfahrer, gar mit (Kinder-)Anhänger. Dabei handelt es sich um eine der nur 16 im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehenen durchgehenden Radverkehrs-Hauptrouten im Stadtgebiet (Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats vom 15.03.2006), die es endlich zu vervollständigen gilt.
Seit 2002 ist die Idee für einen Steg am Giesinger Berg publik. Aus immer wieder neuen Anläufen gibt es diverse Anträge auf Prüfung und Realisierung des Projekts seitens der Stadtratsfraktionen, des Bezirksausschusses und von Bürgern. 2011 haben auf Betreiben eines Initiators die Architekten Karl + Probst, die in München z.B. die Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Ackermannbogen realisiert hatten, einen Entwurf erstellt, der belegt, dass eine Brücke selbst an dieser städtebaulich sensiblen Stelle verträglich eingefügt werden kann. Die Untere Denkmalschutzbehörde und das Landesamt für Denkmalpflege haben bereits positive Signale gesandt.
Alle OB-Kandidaten bekannten sich auf der Podiumsdiskussion des ADFC ("Radlhauptstadt - war das alles oder kommt noch etwas?" 30.01.2014) zur Sinnhaftigkeit einer Brücke am Giesinger Berg. Direkt am Tag nach der Veranstaltung stellte die FDP-Fraktion einen Stadtratsantrag. Die Fraktion der Grünen-Rosa-Liste folge Ende Februar mit einem erneuten Antrag für den Bau der Brücke mit hoher Priorität. Mitte März schloss sich auch die CSU mit einem weiteren Antrag an.
Jetzt ist die "Radlhauptstadt" München gefragt, ihrem guten Vorsatz endlich eine konkrete Tat folgen zu lassen. Der ADFC München unterstützt den Bau einer Brücke wie im Konzept vorgeschlagen.
Konzept
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