Als Radfahrer an der roter Ampel bis ganz nach vorne!

Rechts vorbeifahren erlaubt
Die Rechtslage ist eindeutig, erlaubt die StVO doch seit Jahren in §5, Absatz 8 Radfahrern bei ausreichendem Raum, „Fahrzeuge, die auf dem rechten Fahrstreifen warten, mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht rechts (zu) überholen“. Der Hauptgrund war damals bei der Einführung, dass die Radfahrer nicht in den Abgasen der Autos stehen sollten.
Leider unter vielen PKW-Fahrern unbekannt
Die meisten Autofahrer kennen die Regelung nicht, regen sich in persönlichen Gesprächen gerne schon einmal über die gesetzlosen Radfahrer auf. Da heißt es einfach ruhig zu bleiben. Radfahrer haben besseres zu tun, als die Erziehung der Autofahrer zu übernehmen. Ist die Ampel also rot, so darf langsam und mit Vorsicht überholt werden.
Achten Sie auf Ihre Sicherheit!
Ein Tipp: LKWs und Busse lassen eh wenig Platz. Aber selbst wenn, dann sollten sie nicht rechts überholt werden. Die Gefahr ist einfach zu groß. Noch ein Tipp: Immer schön vorsichtig fahren und auf die Ampel achten. Hat man die Haltelinie noch nicht erreicht, zeigt sie grün und die Autos setzen sich in Bewegung, dann heißt es sofort anhalten und sich wieder auf der Fahrbahn einordnen. Hat man die Haltelinie erreicht, so sollte man sich ganz nach vorne stellen, damit der erste Autofahrer einen vor dem Anfahren auch sieht.
Fahrradaufstellstreifen
An manchen Stellen ist nicht viel Platz zwischen parkenden Autos auf der rechten Seite und den an der Ampel wartenden Autos auf der Fahrbahn. Daher richtet die Landeshauptstadt München in Kreuzungsbereichen neuerdings so genannte „Aufgeblasene Radfahrstreifen“ oder „Fahrradaufstellstreifen mit vorgezogener Haltelinie für Pkw“ ein. Zum Beispiel gibt es die seit 2013 in der Kapuziner Straße an der Kreuzung mit der Lindwurmstraße. Radfahrer können sich so vor die Autos stellen, sich sogar gesichert links einordnen und bei Grün sofort losfahren. Damit überquert man gleich bei der ersten Ampelphase immer die Kreuzung und ist für den Autofahrer klar im Blickfeld. Unfälle, vor allem bei Rechtsabbiegen, werden so reduziert.
Der ADFC München fordert daher die Markierung weiterer aufgeblasener Radfahrstreifen. Sie sind nicht nur kostengünstig einzurichten, sondern helfen konkret dem Radfahrer auf der täglichen Fahrt in die Stadt, zur Arbeit oder zum Einkaufen. Schneller und billiger ist Radverkehrsförderung nicht möglich.